Polychlorierte Biphenyle (PCB)
Der Summenparameter polychlorierte Biphenyle (PCB) bezeichnet eine Stoffgruppe, die den organischen Chlorverbindungen zugeordnet wird. Sie bestehen aus zwei miteinander verbundenen Kohlenstoffringen, an denen mindestens zwei Chloratome angelagert sind.
Über die akute Toxizität sind für den Menschen keine Angaben verfügbar. Bei längerer Expositionszeit wurden vor allem Haut- und Schleimhautveränderungen (z. B. Ödeme an Gesicht und Händen, Chlorakne, u.s.w.), Beeinträchtigungen der Lungenfunktion und Schädigungen im Bereich der Leber und des Verdauungstraktes beobachtet. Für PCB wurde ein Risiko reproduktionstoxischer Wirkung (Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit oder/und fruchtschädigend) sicher nachgewiesen, eine mutagene (erbgutverändernde) und kanzerogene Wirkung ist nicht auszuschließen. Die Hauptaufnahmewege beim Menschen verlaufen über die Haut, den Atemtrakt und den Verdauungstrakt (Hand-Mund-Kontakt).
In Gebäuden kommen PCB größtenteils als Weichmacher in Fugenmassen (Gebäudedehnungsfugen, Fenstereinfassungen, u.s.w.), in Anstrichen von Akustikplatten im Decken- und Wandbereich und als Isolierflüssigkeit in Transformatoren und Kondensatoren vor. Durch jahrelanges Ausgasen der Schadstoffe bzw. Leckagen in den genannten Geräten kann es zum Teil zu erheblichen Kontaminationen von anderen Baustoffen/-teilen wie z. B. Anstrichen/Lackierungen, Bodenbelägen, beweglichen Einrichtungsgegenständen und ursprünglich PCB-freier Fugenmassen kommen.